Ein turbulenter Abend

Wie könnte es an einem Tag wie dem 11.11. anders sein: Viele, viele kamen und es wurde turbulent.

Zunächst wurde unser Junker Jost von der Junkertafel freigestellt, um für alle Recken einen gar köstlichen Quell zu zapfen - wie es sich für die nunmehr fünfte traditionelle Quellsippung unseres Reyches gehört. Taxfrei natürlich!

Über den Werdegang dieses Quells und über dessen Fechser - natürlich ebenfalls unser Junker Jost - wurde ja bereits an anderer Stelle berichtet. Lest es nach in der Rubrik "45 Liter reifen".

Für viele überraschend, aber doch trefflich zum Thema des Abends passend, erfolgte das Verlesen der Ritterarbeit von einem unserer Junker, die in dieser Winterung vielleicht zum Ritterschlag anstehen. Es war der Junker Jost, der das vorgegebene Thema brillant bearbeitet hatte. Nach dem Vortrag konnte er sich den vielen Gratulanten kaum erwehren. Sei Thema? Natürlich "Quell"!

Dann wurde ein schon länger ausstehendes Duell ausgefochten. Unser armer, bescheidener Junker Jost wurde damals vom Rt. Hostato aus unserem Tochterreyche mit Ausdrücken wie "Dünnbier" so beleidigt, dass er sich (nach Genehmigung des Reyches) vom Burgvogt den Fedehandschuh bringen ließ. Ja, und es kam, wie es zu erwarten war: Unser Junker Jost gewann das Duell. Durch die nachfolgende, natürlich auch mit Quell begossene Versöhnung ist nun die alte Freundschaft wieder hergestellt!

Aber auch eingerittene Sassen kamen sich in die Haare. So flog der Fehdehandschuh, von Rt. Strietzi aus dem Hohen Reyche "Am Grimmingtor" geschleudert, dem Rt. Merkurio aus dem Hohen Reyche "Styria" an den Bauch. Das Duell soll geistig geschärft ausgetragen werden. Die Kontrahenten wollen zum Austragungsort hier in unserem Reyche "Bey den Sieben Schwaben" ein Fass Quell aus Austrias Gauen mitbringen. Nicht nur deshalb harrt die Sassenschaft unseres Reych schon jetzt brennend auf die baldige Realisierung.

Sogar eine gegenseitige Auslieferung kam an diesem Abend zustande. Seltsamerweise und überhaupt nicht nachvollziehbar hatte sich in den letzten Wochungen die Knute unseres Junkermeisters in den Schlaraffenkoffer des Junkers Peter aus unserem Tochterreyche  "In Frundsbergs Mauern"  verirrt. Und noch weniger nachvollziehbar und deshalb umso seltsamer war es, dass auch dem Junkermeister unseres Tochterreyches dessen Knute abhanden gekommen war. Sie fand sich zur Verblüffung unseres weiter oben schon erwähnten Junkers Jost auf mysteriöse Weise in dessen Schlaraffenkoffer.
Selbstverständlich haben beide Junker, als sie diese so ähnlichen Entdeckungen gemacht hatten, sofort vereinbart, sie den Besitzern baldmöglichst zurück zu bringen, denn was kann ein Junkermeister denn ohne Knute, seinem wichtigsten Instrument, ausrichten? Ja, und so kam es zu diesem denkwürdigen Knutentausch. Die Junkermeister, die beide anwesend waren, waren so glücklich über die wieder gefunden Teile, dass sie die Finder sofort mit einem Quell bedachten!

Natürlich gab es außerdem viele Fechsungen zum Thema Quell. Die Zeit verstrich so schnell, dass beim Rühren des Tamtams am Ende der Sippung die Mitternachtsstunde nur um einige wenige Minuten verfehlt war.

BS  12.11.2004                                                                                                 Zurück